ADHS-Behandlung
Finden Sie heraus, wie Kinder und Erwachsene mit ADHS dank der neuesten Erkenntnisse der Neurowissenschaft und Schlafhygiene behandelt werden können.
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Die Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft weltweit schätzungsweise 129 Millionen Kinder. Unbehandelt kann ADHS bis ins Erwachsenenalter andauern.
Allein in den Vereinigten Staaten werden die sozialen und wirtschaftlichen Kosten von ADHS auf etwa 12 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Dabei werden die persönlichen wirtschaftlichen Kosten für die Betroffenen und ihre Familien nicht berücksichtigt.
In den letzten Jahrzehnten haben Neurowissenschaftler und medizinisches Fachpersonal ein besseres Verständnis für ADHS und dessen Behandlung entwickelt. Wir sind jetzt in der Lage, die zugrunde liegenden Ursachen von ADHS zu erklären und anzugehen und eine individuellere Behandlung mit nachhaltigen Ergebnissen anzubieten. Gehirntrainingstechniken und Behandlungen, die auf die Schlafhygiene achten, haben sich bei Kindern und Erwachsenen mit ADHS bewährt und können eine längerfristige Lösung darstellen. Dies kann besonders für Patienten von Vorteil sein, die keinen Effekt bei der Behandlung mit ADHS-Medikamenten festgestellt haben oder die Nebenwirkungen vermeiden möchten.
Was ist ADHS und wer ist davon betroffen?
ADHS gehört laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zu den häufigsten neurologischen Entwicklungsstörungen im Kindesalter. Kinder mit ADHS können Schwierigkeiten haben, aufmerksam zu sein oder impulsives Verhalten zu kontrollieren. Für Eltern oder Lehrer kann dies so aussehen, als würden sie sich schlecht benehmen und handeln, ohne über das Verhalten nachzudenken. Das Kind kann auch übermäßig aktives und erregbares Verhalten zeigen.
Während ADHS häufig mit der Kindheit in Verbindung gebracht und im Kindesalter diagnostiziert wird, verschwindet es nicht unbedingt im Erwachsenenalter. Einige Studien deuten darauf hin, dass nur 10 % der Kinder mit ADHS die Krankheit im Erwachsenenalter hinter sich lassen, wobei die Meinungen hierzu unterschiedlich sind.
Die Diagnose von ADHS ist nicht immer einfach, da einige der mit der Erkrankung verbundenen Verhaltensweisen normale Verhaltensweisen in der Kindheit sind. Es braucht mehr als einen einzigen Test, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Derzeit wird bei Männern dreimal häufiger ADHS diagnostiziert als bei Frauen.
ADHS-Symptome
Häufige Symptome von ADHS bei Kindern und Erwachsenen sind:
ADHS-Behandlungs-methoden
Für eine effektive Therapie braucht es oft eine Mischung aus verschiedenen, individuell angepassten Ansätzen, die als multimodale Therapie bezeichnet werden. Dazu gehören u. a. Verhaltenstherapie, Elterntraining, Ergotherapie, Coaching, medikamentöse Therapie. Neurofeedback zeigt bei vielen Betroffenen eine Besserung der ADHS-Symptome. Auch der Schlaf sollte in die Therapie einbezogen werden.
Es ist wichtig, dass die Therapiebausteine auf die individuelle Situation jedes Betroffenen abgestimmt werden und regelmäßig überprüft werden.
Wer bietet Neurofeedback bei ADHS an?
Viele Praxen und Kliniken bieten Neurofeedback zur ADHS-Therapie an. Wichtig ist dabei, dass die Methoden eingesetzt werden, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Hier finden Sie Therapiepraxen in Deutschland.
Personalisierte Programme für ADHS in den neurocare Clinics
Die zugrunde liegenden Ursachen für Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität oder Schlafstörungen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Aus diesem Grund erstellen wir ADHS-Behandlungs- und Therapieprogramme, die Ihre persönliche Gehirnaktivität berücksichtigen. Dies ist für die Behandlung von ADHS bei Kindern und Erwachsenen wichtig.
Patienten, die eine ADHS-Behandlung bei einer neurocare-Klinik in Anspruch nehmen, erhalten einen detaillierten Bericht über ihre Gehirnaktivität und ihre Schlaf-/Wachmuster. Wir erstellen diese anhand einer qualitativen Elektroenzephalogramm-(QEEG)-Bewertung sowie einer Aktigraphie-Schlafbewertung.
neurocare Clinics gibt es derzeit in Italien, den Niederlanden, den USA und Australien.
Häufig gestellte Fragen zur ADHS-Behandlung
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Ja. Zahlreiche Studien haben die positiven Wirkungen von Neurofeedback nachgewiesen – hauptsächlich zur Behandlung der Symptome von ADHS, aber auch in anderen Bereichen wie z. B. Schlafstörungen, kognitiver Leistungsfähigkeit, sportlicher Leistung, Angstzuständen und bei anderen Testläufen. Neurofeedback als Therapie für ADHS wird seit mehr als drei Jahrzehnten systematisch untersucht und jüngste Daten haben die positiven Auswirkungen in groß angelegten multizentrischen, Placebo-kontrollierten Studien nachgewiesen - also in Studien, die nach strengen wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt wurden (z. B. Strehl et al. 2017, Van Doren et al. 2018).
Die multizentrische, Place-bokontrollierte Studie von Dr. Ute Strehl und ihrem Team in Deutschland aus dem Jahr 2017 ergab, dass die Mehrheit der Probanden, die sich der Neurofeedback-Behandlung unterzogen, im Vergleich zur Kontrollgruppe auf sinnvolle Weise reagierten. Darüber hinaus wurden diese positiven Ergebnisse in 25 Sitzungen verzeichnet, was im Vergleich zur klinischen Praxis einer relativ geringen Anzahl von Sitzungen entspricht.
Eine kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift European Child & Adolescent Psychiatry veröffentlichte Studie zeigt, dass Neurofeedback langfristige positive Auswirkungen auf Kinder mit ADHS hat.
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Forscher haben in einer Studie Daten von mehr als 500 Kindern mit ADHS zusammengetragen und die Ergebnisse von Neurofeedbacktherapie, medikamentöser Therapie und "nicht-aktiver" Therapie (also ohne Behandlung) verglichen. Um die Daten kritisch zu interpretieren, wurden Forscher mit unterschiedlichen Ansichten zum Neurofeedback ausgewählt, um die Studie zu überprüfen. Sie stellten fest, dass eine 6-monatige Therapie mit Neurofeedback signifikante positive Effekte erzielt und langfristig wirkt.
Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass sich die Wirkungen von Neurofeedback im Laufe der Zeit tendenziell verbessern, ohne dass nach Therapieende erneute Trainingssitzung nötig sind. Im Vergleich dazu nahm die Medikamentengruppe auch nach sechs Monaten weiterhin Medikamente.
Die Idee dahinter ist, dass die Selbstregulation der Gehirnaktivität genauso erlernt werden kann, wie das Fahrradfahren. Wenn das Gehirn neue Muster der Gehirnaktivität erlernt hat, bleibt diese Fähigkeit erhalten und verbessert sich durch Anwendung im Alltag. Wir können das gewünschte Verhalten jederzeit in der Zukunft abrufen, wenn sie richtig trainiert und aufrechterhalten wurde (daher die Notwendigkeit für häufige Sitzungen, bis etwa 30, maximal 40 Sitzungen).
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