Schwerhörige Menschen leiden häufig auch unter einer Einschränkung des selektiven Hörens. Wenn mehrere Personen gleichzeitig reden oder wenn im Hintergrund starke Störgeräusche auftreten, können sie die Stimme des Gesprächspartners nicht klar heraushören. Selbst mit modernen Hörhilfen können andere Stimmen oder Hintergrundgeräusche nicht ausgeblendet werden, um sich auf eine Geräuschquelle zu konzentrieren.
Forscher der Universität Oldenburg fanden heraus, dass Sprache bei starkem Umgebungsrauschen besser verstanden wird, wenn die elektrische Hirnaktivität, die beim Hören zu messen ist, durch transkranielle Wechselstromstimulation (tACS) in "Gleichtakt" gebracht wird - die sogenannte Frequenzmitnahme (Wilsch et al., 2018). In dem BMBF-geförderten Verbundprojekt mEEGaHStim (Mobile EEG-basierte Hirnstimulation zur Verbesserung des Hörens) wird auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse eine Hörhilfe entwickelt, welche durch eine Kombination von EEG-Messung, Audiosignalverarbeitung und transkranieller Wechselstromstimulation (tACS) des Hörzentrums das Hören deutlich erleichtern soll.