Nijmegen, NL, 17. Juli 2017 – In diesem Monat hat das Zorginstituut Nederland den niederländischen Krankenkassen empfohlen, die transkranielle Magnetstimulation (rTMS) als Behandlungen für therapieresistente Depressionen zu erstatten. Es wird erwartet, dass alle Krankenkassen dieser Empfehlung folgen werden. Im Moment hat bereits die Krankenkasse VGZ die rTMS als erstattungsfähige Therapie aufgenommen. Mehrere Jahre Forschung, u. a. durch die neurocare Group, haben zu dieser Einschätzung durch das Zorginstituut beigetragen. Laut unserer jüngsten Studie führt die Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie mit rTMS bei 66% der Depressionspatienten nach 21 Sitzungen zu klinisch bedeutsamen Verbesserungen. Die rTMS kommt ohne die typischen Nebenwirkungen der antidepressiven Medikamente aus und zeigt, wenn sie mit kognitiver Verhaltenstherapie kombiniert wird, stärkere klinische Verbesserungen.
Weltweit ist schon lange bekannt, dass die Wirksamkeit der rTMS in der klinischen Behandlung von therapieresistenten Depressionen wissenschaftlich nachgewiesen ist. Dies führte dazu, dass die Gesundheitsbehörden der USA (FDA) und Großbritanniens (NICE) die Methode bereits vor einigen Jahren zugelassen haben. Für Patienten mit mittlerer bis schwerer therapieresistenter Depression ist es eine sehr gute Nachricht, dass nun auch Zorginstituut Nederland die rTMS als eine wirksame Therapie anerkennt, die erstattet werden sollte.
Seit 2006 hat das Brainclinics Research Institut in Zusammenarbeit mit der neurocare Group die Effekte der rTMS untersucht. Klienten mit schweren therapieresistenten Depressionen wurden nach einer umfassenden Diagnostik mit rTMS behandelt. Die Effekte wurden vor, während und direkt nach der Therapie und zusätzlich noch einmal einige Zeit später gemessen. Die Behandlung wurde dann auf die speziellen Beschwerden und Bedürfnisse jedes Klienten zugeschnitten. Zu den Methoden und Ergebnissen haben wir in Zusammenarbeit mit (inter)nationalen Universitäten mehrere wissenschaftliche Studien publiziert.
Die neueste wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass bei vielen Klienten nach 20 – 30 Therapiesitzungen mit rTMS entweder keine Depression mehr messbar ist (bei 55%) oder dass es ihnen zumindest bedeutend bessergeht (66% sprechen auf die Therapie an). Bei den meisten Klienten halten die Verbesserungen mindestens sechs Monate nach Abschluss der rTMS-Therapie an. Dabei wird rTMS häufig mit kognitiver Verhaltenstherapie kombiniert, um die Ergebnisse zu optimieren.
Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) wird in der Therapie von schweren Depressionen eingesetzt. Dabei werden spezifische Bereiche des Gehirns durch ein pulsierendes Magnetfeld stimuliert. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Ursache der Depression zum großen Teil in einer gestörten Kommunikation zwischen dem Dorsolateralen Präfrontalen Cortex (DLPFC) und dem Anterioren Cingulären Cortex (AC) liegt. Die rTMS stimuliert genau dieses kleine Areal (DLPFC) rechts oder links frontal. Die wiederholte Stimulation dieses Gebietes verbessert die Kommunikation zwischen diesen Strukturen und vermindert die depressiven Symptome.